Ich bin eine Frau mit sichtbarer Migrationsgeschichte. Bevor ich in Aachen geboren wurde, sind meine Eltern zum Studium aus Südkorea hierhergekommen. Wegen dieser Biographie war ich mein Leben lang von der Migrations- und Integrationspolitik in Deutschland betroffen.
Deutschland ist ein Einwanderungsland. Das ist auch mehr und mehr in der Politik zu sehen. Ich kann mich noch sehr gut an die erste Fraktionssitzung nach der Bundestagswahl erinnern, in der sich alle neuen Abgeordneten kurz vorstellen sollten. Es war ein absoluter Gänsehautmoment: so viele unterschiedliche und spannende Lebensgeschichten. 49 Abgeordnete unter 35 Jahren, aber auch zum Beispiel viele, die – wie ich selbst – erst vor einigen Jahren eingebürgert worden sind. Die davon erzählten, dass ihre Eltern und Großeltern sich nie vorgestellt haben, dass ihre Kinder und Enkel einmal in den Deutschen Bundestag gewählt werden würden.
Deswegen bin ich froh, dass die Ampelkoalition und die Bundesregierung für eine liberalere Gesellschafts- und Einwanderungspolitik steht.
Mit dem Chancenaufenthaltsgesetz geben wir Menschen, die seit Jahren in Deutschland nur geduldet, aber integriert sind, eine Perspektive auf einen sicheren Aufenthalt und Beschäftigungsmöglichkeiten.
Wir haben die Einwanderung von Fachkräften durch ein moderneres Einwanderungsrecht verbessert. Damit erleichtern wir die Einwanderung von Fachkräften und geben Menschen, die hier arbeiten, studieren oder eine Ausbildung machen wollen, eine sichere Perspektive. Menschen, die wir in Zeiten des Fachkräftemangels für unsere Gesellschaft brauchen.
Außerdem haben wir das Staatsangehörigkeitsrecht reformiert. Wir haben Einbürgerungen einfacher und schneller gemacht und Mehrstaatigkeit generell ermöglicht. Damit zeigen wir Menschen, die hier schon lange leben, die sich zu unserer Gesellschaft bekennen und sich für sie einsetzen: Ihr gehört dazu, Ihr seid willkommen. Und deswegen sollt Ihr auch alle Rechte bekommen, die mit einer deutschen Staatsangehörigkeit einhergehen.