Politikerin. Für Dich. In Berlin.
Mein politisches Engagement startete 2005 und mein politischer Weg war nicht ungewöhnlich: Ich war stellvertretende Vorsitzende der Jusos Aachen, engagierte mich für die Juso Hochschulgruppe im Studierendenparlament, im Sozialausschuss und im AStA der RWTH Aachen. Ich gründete und leitete den Arbeitskreis Migration und Integration der SPD Aachen und koordinierte zahlreiche Wahlkämpfe.
Seit 2010 bin ich Mitglied des Parteivorstands der SPD Aachen, seit 2018 stellvertretende Vorsitzende und Delegierte in überregionalen Gremien wie dem Landesparteirat, dem Landesparteitag und dem Parteikonvent der SPD.

Als ich bei den Aachener Jusos anfing, war eines der Themen, die diskutiert wurden, die Ganztagsschule. Und ich weiß noch, dass ich damals mit 18 Jahren den Reiz einer solchen Ganztagsschule nicht verstanden habe. Schließlich konnten dann die Kinder und Jugendlichen ja nicht selbst entscheiden, was sie am Wochenende machen wollen: Welchen Sport, welches Hobby, welche ehrenamtlichen Aktivitäten, etc. Inzwischen weiß ich wie privilegiert und naiv diese Annahme war. Wirklich bewusst geworden ist mir das während des Studiums, als ich mich mit Freund:innen darüber ausgetauscht habe, wie sie an die Uni gekommen sind. Ich stellte fest wie viele Hürden es für Kinder gibt, deren Eltern wenig eigene Erfahrung in der akademischen Bildung mitbringen. Wie schwierig es ist, dann den Weg an die Hochschule finden. In Deutschland nehmen 71 Prozent der Akademikerkinder ein Studium auf. Bei den sogenannten Arbeiterkindern sind es nur 24 Prozent. Auch hier fehlt es wieder an Vorbildern, an Menschen, die einem Mut machen und bestärken, und oft auch an Menschen, die einen beraten (können).
Und dass das Leben von vielen Menschen immer noch viel zu oft davon geprägt ist, was die Eltern können, wollen und gemacht haben. Das ist eine Einschränkung, die nicht fair ist für die Kinder und Jugendlichen. Eine Einschränkung, die aber auch unserer Gesellschaft nicht gut tut, weil auch hier wieder viel zu viele Talente verloren gehen. Das gilt nicht nur für ein Studium. Genauso ist es auch andersrum schwierig als Akademikerkind Informationen zur beruflichen Ausbildung zu finden, wenn es niemanden gibt, der einen mit Rat und Tat unterstützen kann.
Deshalb habe ich im Jahr 2011 mit Freund:innen aus dem Studium das Projekt „Athene – Bildungschancen für Aachen“ ins Leben gerufen, das Kinder und Jugendlichen die fehlenden Vorbilder, Mutmacher:innen und Beratung ersetzen will. Neben Studienberatungsangeboten von Studierenden haben wir dabei auch in Kooperation mit der Stadt Aachen und der RWTH Aachen ehrenamtliche Nachhilfe an verschiedenen Aachener Schulen – dem Couven Gymnasium, der Gemeinschaftshauptschule Aretzstraße, der Grundschule Feldstraße und der Förderschule Beginenstraße – angeboten. Dabei habe ich nochmal mehr über die vielen Ungerechtigkeiten in unserem Bildungssystem gelernt. Ich freue mich sehr, dass Athene nun schon zehn Jahre alt wird und ihre wichtige Arbeit immer noch weiterführt.

2014 wurde ich das erste Mal in den Rat der Stadt Aachen gewählt. Ich bin Mitglied im Ausschuss für Arbeit, Wirtschaft und Regionalentwicklung und im Bürgerforum. Als mobilitätspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion liegt mein kommunalpolitischer Schwerpunkt vor allem auf dem, was auf Aachener Straßen passiert – egal ob zu Fuß, auf dem Fahrrad, im Bus oder im Auto.
Die Kommunalwahl 2014 war sicherlich ein erster Meilenstein in meinem politischen Engagement. Als am Wahlabend klar war, dass ich in den Rat der Stadt Aachen eingezogen bin, wurde mir folgender Vorschlag für Ausschüsse gemacht: Sozialausschuss, Integrationsrat und Betriebsausschuss Stadtbetriebe. Aber ich wollte mich beweisen. und mich in ein neues Politikfeld einarbeiten. Deshalb habe ich die Herausforderung angenommen, die mobilitätspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion zu werden. Seit sieben Jahren koordiniere ich nun die Mobilitätspolitik der SPD-Ratsfraktion – zunächst in der Großen Koalition mit der CDU und aktuell bei wechselnden Mehrheiten. Wie erwartet war und ist Mobilitätspolitik ein spannendes Themenfeld, in dem gerade in den vergangenen Jahren sehr viel passiert ist. Mit dem Radentscheid, der Vision 2027 der ASEAG und vielen weiteren wegweisenden Konzepten und Strategien haben wir viele wichtige Grundlagen für die Mobilitätswende gelegt. Jetzt gilt es diese umzusetzen und die Menschen in unserer Stadt mitzunehmen und davon zu überzeugen.
Für mein kommunalpolitisches Engagement wurde ich 2015 mit dem Helene Weber-Preis für herausragende Kommunalpolitikerinnen ausgezeichnet. Seit 2009 wurden 65 Kommunalpolitikerinnen ausgezeichnet – aus dem ganzen Land aus allen Parteien. Ich verstehe diesen Preis auch als Verpflichtung, mein politisches Engagement mit genauso viel Leidenschaft weiterzuführen und Vorbild für andere Frauen in der Kommunalpolitik zu sein.
Das gilt sowohl für die Politikerinnen und Politiker der anderen Fraktionen, aber für den Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern. Für Anregungen, Fragen und auch Kritik stehe ich daher den Aachener Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung und will diese Erfahrungen in meine politische Arbeit einfließen lassen.